Omid

Vier Jahre sind nun seit Omid bzw. O.D.’s Debütalbum Beneath the Surface vergangen. Das Album ist wahrscheinlich an niemandem spurlos vorbeigegangen, der etwas auf Westküsten Sound jenseits von Gangstergehabe und Chartmanövern gibt. Dieses Ding einen Meilenstein zu nennen ist auf keinen Fall zu hoch angesetzt. Vergangenes Jahr erschien dann Omid’s zweites Album, Distant Drummer, dessen Sound sehr von dem Sound auf Beneath the Surface abwich. Monolith bildet nun sozusagen eine Verbindung zwischen den Beiden Vorgängern. Soll heißen, daß der unterschiedliche Sound beider Alben hier zu Einem zusammengekommen ist, plus der Tatsache, daß Beneath the Surface durchgehend mit zahlreichen MC’s aus L.A. bestückt war, Distant Drummer auf diesen Umstand verzichtete und Monolith darauf bezogen ein ausgewogenes 50/50 Verhätnis aufweist.

Der Opener “Arrival/Departure” zeigt das im Vorfeld genannte wunderbar auf. Ein angenehmes und ausgeglichenes Instrumentalstück, dem man eher als eigenständigen Song akzeptiert als den Großteil von Distant Drummer. Als ich laß, daß Monolith zwei Stücke mit Hymnal MC enthät, war mir das sehr recht. Sein Feature auf Beneath the Surface war einer meiner großen Favoriten des Albums, und ist es auch immer noch. “Robert L. Ripley” ist nun quasi die Weiterführung von “For Her Slowly, Souly, Soley”. Daruf folgt “Up”, auf dem Omid’s Entwicklung in den letzten Jahren sehr deutlich wird. Ein Hang zu mehr elektronischen Klängen ist hier deutlich zu hören. “Live From Tokyo” entstand auf einer spontanen Session in einem japanischen Studio. Am Mikro sind vertreten: Luckyiam.PSC & Murs aus dem Living Legends Camp, Atmosphere’s Slug, Aceyalone und zusätzlich noch DJ Drez an den Cuts. Der Beat ist recht einfach gestreckt und die Samples werden von DJ Drez am Plattenspieler eingespielt. Die unterschiedlichen Stile der MC’s sind eine Wohltat. Besonders weil mich Projekte aus jüngster Vergangenheit der hier Beteiligten mich eher weniger angesprochen haben. “Sound of the Star” kommt mit einem für Omid typischen orientalischen Einfluß. Walkman an, den Track hören und sich wie auf einem iranischen Markt fühlen. Eine etwas überraschende Kollaboration hört man auf “Double Header”, das zusammen mit Buck 65 eingespielt wurde. Auf jeden Fall ein absolutes Highlight auf Monolith. Buck 65’s Stimme und Flow passen einfach amok zu dem gesampleten Akordion. “Research” zeigt Omid auch mal von einer anderen Seite. Der Beat ist ein klassischer Housebeat, nur sind die Samples für House wohl etwas ungewohnt. Aber für so etwas hat man schließlich Leute wie Omid. Gutes Stück!
“Myth Behind the Man” featured Abstract Rude und einen meiner Favoriten am Mikro, 2Mex. Ehrlich gesagt, kamen in den letzten zwei Jahren immer öfter Alben heraus, die aufgrund ihrer Features meine Aufmerksamkeit gewannen, mich aber dann im Endeffekt mit meiner Vorfreude etwas im Regen stehen ließen. Aus diesem Grund kann ich Monolith nur loben, loben und nochmals loben. Ab Rude wie man ihn kennt und mag, switchend zwischen Rap und Gesang, und sehr sehr gelassen. 2Mex könnte mir auch kaum mehr Freude bringen. Der Flow hat eben schön Druck, und Stimme und Raps sind eben einzigartig. “Speakers Hot” kommt mit schönen gechoppten Vocal-Samples und einem kräftigen und treibenden Beat. “I’m Just a Bill” könnte man einen lokalen Klassiker aus dem Goodlife Café, Spielplatz des Project Blowed, nennen. Bereits 1992 hat Spoon of Iodine den Song dort performed. Zusammen mit Omid wurde das Stück für Monolith nun neu aufgelegt. Schön schnell und auf dem Punkt gebracht. Der Track setzt sich einfach fest. “Apple Study” bedient sich ebenfalls wieder dem choppen von Samples, wie man es auch von Funkstörung oder Scott Herren alias Prefuse 73 kennt, nur eben in Omid Manier. “Shock & Awe” hat den wohl schrägsten Charakter auf Monolith. Das liegt nicht zuletzt an den immer wieder begeisternden Raps von Busdriver, sondern auch Omid zeigt sich hier ausgesprochen experimentierfreudig. “Always Being Born” kommt wieder ohne MC aus und ist ein sehr angenehmes und jazziges Stück. Ab auf die Couch und Kerze anzünden. Oh Mann, und leider bin ich jetzt schon bei dem letzten Stück angelangt. “Club Apotheosis”, wieder mit Hymnal. Um in Worte zu fassen, wie sehr mich das Stück bewegt scheitert allerdings an meinen Fähigkeiten als Schreiberling. Der Song ist herrlich harmonisch und entspannend. Hymnal studiert, Literatur, Philosophie und Psychologie, etwas das seine Texte auf jeden Fall einzigartig macht.

Der stetige Wechsel von Vocal- und Instrumentaltracks kommt der Abwechslung auf Monolith auf jeden Fall zu gute. Aber egal welche Anordnung die Tracks hätten, jeder Song ist für sich alleine stehend großartig. Man darf sich auf die kommenden Projekte mit Nobody, Ellay Khule und 2Mex nur freuen. Wenn das so weitergeht, dann werden sich die Labels um Herrn Walizadeh noch schlagen. Ganz ganz große Musik